03.01.2008

3 Musketiere

Apollo Theater, Stuttgart

D’Artagnan
Milady de Winter
Kardinal Richelieu
Athos
Porthos
Aramis
Constance

Thomas Hohler
Helena Blöcker
Marc Clear
Karim Khawatmi
Enrico De Pieri
Mathias Sanders
Nadine Schreier


Vollständige Besetzung


3 Musketiere zum Zweiten war wieder mal 1a. Viele alte Bekannte, genauso viele neue Gesichter und eine echte Überraschung.

Ich fange jetzt einfach mal mitten in der Besetzungsliste an. Da stehen zwei Musketiere, namentlich Porthos und Aramis. Letzterer wurde von Mathias Sanders verkörpert, den ich bereits von der CD-Aufnahme und vor allem auch von der beiliegenden DVD mit Showausschnitten kannte. Dort fand ich ihn schon klasse, deshalb war die Freude zuerst riesengroß, als ich hörte, dass er nach Stuttgart kommen sollte, und dann noch viel größer, als er tatsächlich spielte.
Seine Stimme: Fantastisch. Seine Mimik: Genial. Sein Augenblinzeln: Urkomisch. Sein Schauspiel: Gespickt mit unzähligen Details. Er hatte sogar noch Zeit während des Kämpfens mit den Frauen zu flirten!

Der "Mann an Aramis’ Seite" war Enrico De Pieri als Porthos. Ebenfalls ein fabelhafter Schauspieler mit viel komödiantischem Talent und, dazu passend, hervorragendem Timing. Er und Aramis legten unglaublich viel Spielfreude an den Tag – ein starkes und absolut perfekt besetztes Duo.

Karim Khawatmi gab den Athos. Er war definitiv ein toller Schauspieler und Sänger, aber leider muss ich sagen, dass er etwas im Schatten der anderen beiden Musketiere stand. Erst bei "Engel aus Kristall" konnte er mit dem Gefühl in seiner Stimme glänzen und zeigen, was wirklich in ihm steckte.

Nur eine kleine Rolle hatte Kevin Tarte als Herzog von Buckingham. Dafür sang er sogar auf Französisch – oh, là, là! Der Mann kann wirklich alles spielen! Wäre allerdings auch mal interessant gewesen, ihn als Richelieu zu sehen – eine Rolle, die er bis dato jedoch nicht verkörpert hat.

Es war mal wieder ein rundum gelungener Abend, an den ich mich noch lange erinnern werde. Aber Moment mal! Es war doch noch die Rede von einer Überraschung? Nun, bitteschön:



Besondere Betonung

Kardinal Richelieu – Marc Clear:

Er war der Athos auf der CD. Er war der Athos bei Fernsehauftritten. Er war der Athos bei meinem ersten 3 Musketiere-Besuch. Er war einfach Athos. Und dann der Blick auf die Besetzungsliste: Marc Clear als Richelieu! Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht ein klein wenig enttäuscht war.
Doch meine Enttäuschung wurde buchstäblich weggefegt. Im Sturm eroberte er die Bühne. Er hatte Energie. Er war präsent. Und sein Timing war präzise wie eine Schweizer Taschenuhr. Am Ende von "Nicht aus Stein" stand er an der Bühnenkante und fesselte das Publikum allein mit seinem Blick. Das ganze Theater hielt den Atem an. Es war totenstill. So etwas habe ich noch nie erlebt.

Fazit: Als Athos ist er die Welt, aber als Richelieu ist er das Universum.
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