23.04.2003

Das Phantom der Oper

Palladium Theater, Stuttgart

Das Phantom der Oper
Christine Daaé
Raoul Vicomte de Chagny
Monsieur André
Monsieur Firmin
Carlotta Giudicelli
Ubaldo Piangi
Madame Giry
Meg Giry

Thomas Schulze
Maike Switzer
Alen Hodzovic
Marko Woytowicz
Stefan Müller-Ruppert
Tanya Vaneeta Newman
Marcello Ronchietto
Karen Michelle Buck
Lara Glew


Vollständige Besetzung


Normalerweise stehe ich nicht unbedingt auf Opern. Auch nicht auf Operngesang. Aber wenn man das Ganze in ein Musical verpackt, kann ich mich sogar dafür begeistern. Denn beim Phantom der Oper gefiel mir die Musik. Und auch der Gesang.

Das Stück fing mit einer Versteigerung an und da sahen wir gleich, dass wir überhaupt nichts sahen. Der alte Kronleuchter der Pariser Oper, der später in der Vorstellung mit riesigem Krach herunterstürzte, war wieder hergerichtet worden und erleuchtete auf einmal strahlend hell, sodass das Publikum geblendet wurde. Und dann begann die eigentliche Geschichte als Rückblende.

Wir besuchten das Musical aufgrund einer Empfehlung. Bei der Musicalnight im Europa-Park in Rust hatte Maike Switzer dafür geworben und tatsächlich sahen wir sie dann auch als Christine Daaé. Sie war wirklich klasse und hatte eine zauberhafte Stimme. Sehr berührend war vor allem eine Szene ganz am Ende, in der sie Mitleid für das Phantom zeigte.

Auch Thomas Schulze überzeugte als Phantom mit seiner schönen Stimme. Es war ein toller Effekt, als sich Christine zum Spiegel umdrehte und dort neben ihrem eigenen Spiegelbild das Phantom sah. Aber mein Highlight des Abends war eindeutig die Szene, in der die beiden mit einem Boot über den unterirdischen See fuhren und dabei Kerzen aus dem Nebel auftauchten.

Karen Michelle Buck lieferte eine sehr strenge Darstellung der Madame Giry ab. Sie hatte viel Präsenz und zeigte eine hervorragende schauspielerische und gesangliche Leistung.

Für die nötige Prise Humor sorgten unter anderem Marko Woytowicz (Monsieur André) und Stefan Müller-Ruppert (Monsieur Firmin), als sie in einer Loge saßen und sich unterhielten: "Ist das nicht schön? Ein altes Theater, ein altes Stück, alte Darsteller – ein altes Publikum."

Mein geheimer Liebling war jedoch das Spieluhr-Äffchen mit den Zimbeln, das während der Vorstellung von einer Tänzerin verkörpert wurde und wirklich süß aussah.

Auch wenn ich das Musical bis dato nur einmal gesehen habe, würde ich jederzeit wieder hingehen. Es war ein rundum gelungener Abend, mit einer rundum erstklassigen Besetzung, viel Gefühl, Komik, Spannung und Dramatik.
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