18.06.2011

Tanz der Vampire

Palladium Theater, Stuttgart

Graf von Krolock
Sarah
Professor Abronsius
Alfred
Chagal
Magda
Herbert
Koukol
Rebecca

Jan Ammann
Antje Eckermann
Christian Stadlhofer
Krisha Dalke
Christoph Leszczynski
Esther Hehl
Florian Fetterle
Stefan Büdenbender
Jeanne-Marie Nigl


Vollständige Besetzung


Als ich hörte, dass Tanz der Vampire zum ersten Mal nach Stuttgart kommen sollte, dachte ich: Vampire interessieren mich nicht. Als wir uns im Jahr 2000 mit einer Besucherin vor dem Starlight Express-Theater unterhielten und sie von Tanz der Vampire schwärmte, dachte ich: Vampire interessieren mich nicht. Als mir eine Schulkameradin von ihrem Besuch bei Tanz der Vampire erzählte und das Bilderheft zeigte, dachte ich: Eigentlich interessieren mich Vampire nicht …

Dann bekam ich zufällig das offizielle Vampirjagd-Computerspiel in die Hände, bei dem am Ende das Final-Lied aus Tanz der Vampire lief, und ich dachte: Jetzt habe ich Blut geleckt!

Inzwischen habe ich das Musical achtmal gesehen – ganz schön oft dafür, dass es mich ja eigentlich so gar nicht interessiert hat!

Wir waren in dem festen Glauben ins Palladium Theater gegangen, dass Kevin Tarte die Matinéevorstellung spielen würde, da es in seinem Spielplan gestanden hatte und er zu dieser Zeit immer nachmittags spielte. Wie Jan Ammann später an der Stagedoor erzählte, war er in dem selben Glauben ans Theater gekommen, um als Standby anwesend zu sein und erst abends zu spielen. Dort erfuhr er jedoch, dass Kevin Tarte wegen eines Termins mit ihm getauscht hatte. Da sieht man mal wieder: Nicht einmal die Darsteller können sich auf ihre Spielpläne verlassen!

Das soll aber nicht heißen, dass ich mich nicht gefreut habe, Jan Ammann als Graf von Krolock zu sehen. Im Gegenteil – ich habe ihn inzwischen genauso ins Herz geschlossen und er gefiel mir in dieser Vorstellung sogar noch ein bisschen besser, wenn das überhaupt möglich war. Es war schon sehr beeindruckend, als er auf dem Weg zur Bühne an meinem Platz vorbei schritt und dabei mit seinem Umhang den ganzen Gang ausfüllte.

Antje Eckermann war eine tolle Sarah. Sie hatte eine klare, kräftige Stimme und lieferte eine fröhliche Interpretation der Wirtstochter ab.

Chagal wurde diesmal von Christoph Leszczynski verkörpert und – hey! – der war richtig klasse! Einmal sorgte er sogar für unfreiwillige Komik, als sich eine seiner Schläfenlocken um seine Nasenspitze kringelte und eine Weile daran festhielt.

Auch Esther Hehl konnte mich als Magda mit ihrem fabelhaften Schauspiel überzeugen. Ich weiß nicht, ob es mir siebenmal entgangen war, aber an diesem Nachmittag fiel mir zum ersten Mal auf, dass Magda den untreuen Chagal mit einem Messer (oder etwas ähnlichem) energisch aus ihrem Schlafzimmer vertrieb. Als sie später dann doch von ihm gebissen wurde, stieß sie einen ohrenbetäubenden Schrei aus.

Nicht sehr lange nach dieser Vorstellung verließen die Vampire Stuttgart zum wiederholten Mal. Angeblich sogar für immer. Aber insgeheim weiß doch jeder Fan, dass sie nicht totzukriegen sind. Denn sie sind unsterblich. Und wenn sie dann wiederkommen – vielleicht in sieben Jahren, vielleicht nach einem Zuschauervoting – dann bin ich mir sicher: Ihr Empfang wird stürmisch sein!
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